
Bei Krampfadern oder in der Schwangerschaft helfen Kompressionsstrümpfe. Aber auch wer im Beruf viel sitzt oder steht, sollte nicht auf Kompressionsstrümpfe verzichten. Der Effekt kann überzeugen, dank den Strümpfen fühlen sich die Beine leicht an und schwellen nicht an. Deshalb werden sie auch bei einem Lymphödem oder nach einer Operation eigesetzt. Wer alles von Kompressionsstrümpfen profitieren kann, erfahren Sie hier.
Kompressionsstrümpfe bei Krampfadern
Wer Krampfadern hat, sollte möglichst jeden Tag Kompressionsstrümpfe tragen. Durch den Druck von aussen wird der Durchmesser der erweiterten Venen (Krampfadern) verkleinert, was den Blutfluss begünstigt und das Thromboserisiko senkt.


Ein weiterer Effekt von Kompressionsstrümpfen ist, dass sie bei Krampfadern die unangenehmen Symptome wie Juckreiz, geschwollene Füsse und müde Beine lindern.
Strümpfe nach der Thrombose
Wer eine Thrombose erleidet, sollte unverzüglich zum Arzt. Zur Behandlung gehören neben blutverdünnenden Medikamenten auch Kompressionsstrümpfe. Sie beschleunigen den Blutfluss in den Beinvenen und helfen so den Gerinnungsprozess im Gefäss zu stoppen. Viele Thrombosepatientinnen empfinden die Kompressionstherapie zudem als angenehm, weil sie gegen die Schwellungen und Spannungsschmerzen hilft.
Auch Personen die wissen, dass sie ein erhöhtes Thromboserisiko haben, z.B. bei einer Faktor-V-Leiden-Mutation, sollten Kompressionsstrümpfe tragen, um eine Thrombose vorzubeugen.
Kompressionsstrümpfe bei stehenden/ sitzenden Berufen
Langes Stehen oder Sitzen im Beruf ist eine grosse Belastung für die Beine. Nicht selten macht sich das durch schwere, müde Beine oder geschwollene Füsse gegen Abend bemerkbar. Wer im Büro, auf Geschäftsreisen oder hinter der Ladentheke Kompressionsstrümpfe trägt, kann die Beschwerden lindern und die Entstehung von Krampfadern verhindern oder wenigstens verzögern.

Als leichtere Alternative bei gesunden Venen eignen sich Stützstrümpfe, die schwere Beine bei langem stehen oder sitzen vorbeugen.
Weshalb man bei Lymphödem Strümpfe tragen sollte
Ein Lymphödem lässt sich mit Kompressionsstrümpfen nicht heilen und trotzdem sollte man sie konsequent jeden Tag tragen. Der Grund dafür ist einfach. Bleibt ein Lymphödem unbehandelt, nimmt die Schwellung immer weiter zu. Mit der Zeit verhärtet sich das Ödem (Stadium 2). Kompressionsstrümpfe verhindern, dass sich Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. So das voranschreiten des Lymphödems in nächste Stadium vorgebeugt. Das reduziert die Beschwerden und senkt das Risiko für schwerwiegende Folgen.
Sollte man nach der OP Strümpfe tragen?
Viele Patientinnen und Patienten bekommen beim Spitalaufenthalt weisse Antithrombosestrümpfe. Sie senken das Thromboserisiko, das durch die Operation und das ständige Liegen erhöht ist. Da das Thromboserisiko bis sechs Wochen nach der Operation langsam sinkt, macht es durchaus Sinn während dieser Zeit weiterhin Kompressionsstrümpfe zu tragen.


Nach Operationen im Bereich der Beine oder des Bauchs kann es zudem zu Beinschwellungen kommen. Hier sind Kompressionsstrümpfe ein einfaches und schonendes Mittel um die Schwellungen wieder weg zu bekommen.
Durch Verletzungen von Lymphgefässen kann auch ein Lymphödem entstehen, das eine lebenslängliche Kompressionstherapie nötig macht.
Kompressionsstrümpfe für Schwangere
In der Schwangerschaft nimmt das Blutvolumen zu und die Zusammensetzung des Blutes ändert sich. Dadurch steigt das Thromboserisiko stark an und die Venen werden belastet. Schwangere sollten deshalb jeden Tag Kompressionsstrümpfe tragen.

Erst sechs Wochen nach der Entbindung sinkt das Thromboserisiko wieder auf das Niveau von vor der Schwangerschaft. Die Strümpfe sollten deshalb so lange getragen werden.
Strümpfe bei geschwollenen Beinen
Geschwollene Beine können viele Ursachen haben. Häufig ist es eine Venenschwäche, die zu den Schwellungen führt. Es kommen aber auch andere Ursachen wie eine Herzinsuffizienz, gewisse Medikamente oder Bewegungsmangel in Frage. Treten plötzlich ausgeprägte Schwellungen auf, ist es deshalb sinnvoll zuerst zum Arzt zu gehen, bevor man die Schwellungen mit Kompressionsstrümpfen behandelt. Eine dekompensierte Herzinsuffizienz etwa, ist nämlich eine Kontraindikation für das Tragen von Kompression.